unnoticed days, 2021
15 x 15 cm, Installation mobile, Polaroid
In ihrer Installation thematisiert Sonja So Yung Schwarz ihre eigene Schwangerschaft, die im Alltag der Pandemie fast unbemerkt blieb. Sie versteht die Arbeit selbst als ein fotografisches Essay: „Der Stillstand am Anfang der Pandemie und des sozialen Miteinanders, die sich immer wieder veränderten gesellschaftlichen Umgangsweisen und Zusammenkünfte kollidierten mit der Zeit der Schwangerschaft“, beschreibt sie ihre ganz persönliche Wahrnehmung. „Die Schwangerschaft fand durch die Einschränkungen und Unsicherheiten der Pandemie fast unbeobachtet und heimlich statt.“
Die aus der Situation resultierende innere Emigration wurde in intimen Bilder festgehalten, die das entstehende Vakuum im heimischen Umfeld widerspiegeln. Nur in wenigen Aufnahmen wird der häusliche Rahmen verlassen. Auch nach der Geburt setzt Schwarz das fotografische Essay weiter fort und hält die Veränderungen als Momentaufnahmen fest, die mit dem neuen Leben im Alltag der Fotografin Einzug gehalten haben. Um diese Phasen von Schwangerschaft und dem gemeinsamen Leben mit dem Kind sichtbar zu machen, nutzt die Fotografin Polaroids, mit denen sie das Situative und die Zerbrechlichkeit des Augenblicks einzufangen und zu konservieren sucht.
Kurzbio:
Die fotografischen Arbeiten von Sonja So Yung Schwarz reichen Reportagen, Corporate-Projekten bis hin zu Food- und Architektur-Shootings. Geboren in Seoul in Südkorea, wuchs sie nach ihrer Adoption in Deutschland an der hessischen Bergstraße auf. Sie studierte Kommunikationsdesign an der HDA Darmstadt. Schon während eines Auslandssemesters an der renommierten Academy of Performing Arts / FAMU in Prag entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Fotografie. Nach Abschluss des Studiums war sie mehrere Jahre als Fotoassistentin in Deutschland und Österreich tätig und kam 2014 nach Frankfurt.